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Der Weg zum TSV Angelbachtal

Die Geschichte des TSV Eichtersheim

 

  Zu Beginn des vorigen Jahrhunderts hat der Gymnasiallehrer Friedrich Ludwig Jahn - bekannt als Turnvater Jahn von Berlin aus mit seiner Idee Körperertüchtigung durch Sport und Spiel die Jugend begeistert. In den Schulen wurde als Unterrichtsfach Sport in die Lehrpläne aufgenommen. Aber auch die Jugend, die das Schulalter hinter sich hatte und im Erwerbsleben stand, sowie jung gebliebene Erwachsene zog es zur Turnbewegung, welche sich in der Gründung von Sport und Turnvereinen manifestierte. Dies geschah zuerst in den Großstädten, dann aber auch auf dem Lande. Zu Beginn wurden die Vereine noch argwöhnisch von der Obrigkeit beobachtet, waren sie doch ein Hort freiheitlicher Gesinnung. Mit der Zeit erkannte man, dass die turnerischen Leistungen der jungen Männer sich unter anderem auch für andere Zwecke einsetzen ließen. Denn in den einzelnen Vereinen herrschte Zucht, Ordnung und vor allem Kameradschaft. Wichtige Voraussetzungen für den Militärdienst. Auch in Eichtersheim fanden sich 1896 sportbegeisterte Männer und gründeten einen Turnverein. Der Gründungstag bzw. -monat liegt leider im Dunkeln der Vereinsgeschichte verborgen. Acht Unentwegte waren die Gründer. Erster Vorsitzender wurde der Konditormeister Otto Günter. Zweiter Vorsitzender Wendelin Fröhlich. Zum Schriftführer wählte man Richard Krotz und zum Turnwart Gustav Zeltmann. Aktive Mitglieder waren Albert Lichter, Josef Krotz, August Krotz und Jakob Häuselmann. Der Verein bekam den Namen Nordstern 1896 Eichtersheim. Mit Fleiß und Disziplin ging man zum Training und machte in den Disziplinen Reck und Barren gute Fortschritte. Dies sprach sich herum, und mit Philipp Benz, Heinrich Freie, Ludwig Hoffmann, Ferdinand Hofmann (Wagner), Fritz Hoffmann und Jakob Müller kamen neue Turner hinzu. Übungsraum war der Saal des Gasthauses zum Rössel. Aufgrund der erworbenen turnerischen Leistungen war es bald möglich an die Öffentlichkeit zu treten und sich an den Turnfesten der umliegenden Ortschaften Dielheim, Walldorf, Reilingen, Nußloch, Odenheim, usw. zu beteiligen. Um an die einzelnen Wettkampforte zu gelangen. musste man sehr früh aufstehen, denn die Entfernungen waren zu damaligen Zeiten ganz enorm, denn Autos gab es noch keine. Mit dem Turnerlied - Turner auf zum Streite - ging es frühmorgens mit dem Pferdegespann zum Dorf hinaus. Abends kam man geschmückt mit Siegerkränzen und Siegerurkunden unter der begeisterten Anteilnahme der Bevölkerung wieder Heim. Dies wiederum war Anlass den Tag mit einem Fest ausklingen zu lassen. Anlässlich eines Sportfestes in Stettfeld wurde dem Verein beim Festzug für gute Haltung und Disziplin der 2. Preis zugesprochen. Das Jahr 1905 verzeichnet ein Großereignis des Vereins. Die von den Mitgliedern entworfene und angefertigte Vereinsfahne konnte am 9. Juli 1905 geweiht werden. Die Fahne war aus cremefarbenem Stoff mit dunkel bestickter Beschriftung, in der oberen Kreishälfte Turnverein Nordstern in der unteren Kreishälfte Eichtersheim. In der Mitte war ein großer fünfzackiger Stern mit der Jahreszahl 1896. An den Ecken waren die "Vier F" als Wahlspruch - Frisch - Fromm - Fröhlich - frei - der Turner eingewebt. In Verbindung mit der Fahnenweihe fand ein Sportfest statt. Austragungsort war die Wachterwiese (neben Texaco Tankstelle), auf den bisher schon leichtathletischen Übungen durchgeführt wurden. Hierbei kam es auch zu einer Premiere. Erstmals durften Mädchen in den Disziplinen Wettlauf und Tauziehen (zur damaligen Zeil eine sehr bekannte Sportart teilnehmen. Leider können die Chronisten über einen Zeitraum von fast 14 Jahren keine Angaben über etwaige sportliche Erfolge des Vereins berichten.

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